Schwäbische Seelen aus Weizenmehl
Die Seelen sind eine Spezialität im schwäbischen "Ländle". Traditionell werden sie mit etwas Kümmel und Salz bestreut. In diesem Rezept wird für die Seelen nur Weizenmehl verwendet.
Vom 22.01.2009
Update 5.08.2024
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Schwäbische Seelen sind eine Spezialität im schwäbischen “Ländle”. Traditionell werden sie mit etwas Kümmel und Salz bestreut. In diesem Rezept wird für die Seelen nur Weizenmehl verwendet.
Wir verwenden für die Seelen kein Dinkelmehl da Gebäcke aus purem Dinkelmehl dazu neigen schnell auszutrocknen. Wie so oft ist es auch eine Sache des eigenen Geschmacks.
Sollen die Seelen eingeforen werden ist es sinnvoll die Seelen nur mit Kümmel zu bestreuen. Das Salz zieht während seines Aufenthaltes im Gefierschrank Wasser und hinterlässt nur feuchte Flecken welche als unappetitlich bezeichnet werden können.
Das Rezept wurde am 22.01.2009 veröffentlicht und am 06.11.2016 mit neuen Bildern versehen.
Das Rezept für Schwäbische Seelen so wie wir sie backen:
Schwäbische Seelen
- 1000 g Weizenmehl Type 1050
- 1 Würfel frische Hefe (42 g)
- 650 ml lauwarmes Wasser
- 15 g Salz
- 1 EL grobes Salz
- 1 EL Kümmel
- Die Hefe im Wasser auflösen. Das Mehl in eine Schüssel geben, dazu das Salz und das Hefewasser und die Zutaten zu einem weichen, klebrigen Teig verkneten (geht am besten mit einem Handmixer oder einer Küchenmaschine).
- Den Hefeteig ca. 90 Minuten bei Zimmertemperatur gehen lassen, während der Gehzeit 2 mal mit nassen Händen in den Teig greifen und ihn zusammenkneten.
- Den Teig auf die Arbeitsplatte geben ohne nochmaliges durchkneten. Vom Teig werden jetzt mit einem Teigschaber nach und nach 12 längliche Stücke abgetrennt, jedes Teigstück auf ca. 20 cm langgezogen und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech gesetzt.
- Die Teigstücke mit einem Geschirrtuch abdecken und nochmals ca. 30 Minuten gehen lassen.
- Während der Gehzeit den Backofen auf 230° Grad (Ober- Unterhitze) vorheizen.
- Die Teigstücke mit Wasser befeuchten und mit etwas Kümmel und groben Salz bestreuen.
- Im Backofen ca. 18 bis 20 Minuten backen.
- Auf einem Gitterrost auskühlen lassen.
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Wenn ein Frangge und ein Ruhrpottmädel im Schwabenländle in den Töpfen und Schüsseln rühren, so kommt so etwas wie der Rezeptteufel dabei heraus. Mehr erfahren …
Liebe Heike,
vor einigen Wochen hab ich mich erstmals ans Seelen-Backen getraut. Mein Liebster verbindet sie mit der Jugend in Bodensee-Nähe und ich hab sie bei Ausflügen u seiner Familie lieben gelernt (trotz Kümmel, der mittlerweile nicht mehr fehlen darf).
Mir gefällt, wie offen Du mit Anregungen Deiner Rezept-NutzerInnen umgehst. Ich persönlich verbinde Geschmack und Gerüche mit Erinnerungen und Erfahrungen und freu mich, wenn mir Kindheit oder Jugend in dieser Form wieder begegnen.
Mit haben Deine Bilder und Tipps sehr geholfen und ich hab beim 2. Mal einen noch größeren Schwung gebacken, der aufgetaut Seele für Seele ein Stück Ländle nach Sachsen holt.
Dankbare Grüße aus Dresden von der Kerstin
Hallo Kersting,
vielen Dank für deine Worte.
Viele Grüße und stets gutes Gelingen
Heike
Absolut leichtes und super Rezept
Spitze! Sind sehr gut geworden, kommen in meinen Rezepteordner!
Vielen Dank für das ausführliche Rezept und die Bebilderung! Ich habe mich allerdings für das „echt“ schwäbische Rezept von Thorsten in den Kommentaren entschieden. Ich lasse den Teig immer lieber länger gehen, dann muss man nicht groß kneten oder falten. Temperatur und Backzeit passt!
Hallo Max,
ich würde sagen: „echt“ schwäbisch ist eine Ansichtssache. Ich kenne genug Schwaben die ihre Seelen mit Weizen oder einer Mischung aus Weizen- und Dinkelmehl backen.
Und reines Dinkelmehl ist eine Geschmackssache (es ist ja würziger ist als Weizen). Aber wie ich immer so schön sage: Jedem seinen persönlichen Geschmack und jedem sein eigenes Rezept.
Viele Grüße und stets gutes Gelingen
Heike
hallo rezeptteufel!
klasse rezept, schmecken lecker, ich schneide die seelen auf, belege sie mit schinken, tomatenscheiben und überbacke sie mit
limburger käse. das ist ein traum! erst war ich skeptisch, vorher nahm ich emmentaler oder mozzerella,.. wäre nie auf die idee gekommen es mit limburger zu überbacken, müsst ihr mal testen.
lg heike
Hallo happyvonderalb,
ich persönlich mag Limburger überhaupt nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass es für Liebhaber von Limburger eine feine Art der Weiterverarbeitung ist. Vielen Dank für die „Rezeptidee“.
Viele Grüße und immer gutes Gelingen
Heike
Liebe Heike,
Ganz plötzlich…schwubs…war ich auf deiner teuflisch-heimiligen webiseite. Da ich ihn wien wohne versuche ich oft mir die vermisste Heimat kulinarische in Erinnerung zu rufen, da kommt mir diese fränkische-schwäbische Sammlung so traditioneller Gerichte in so eloquenter Sprache auch noch. A subr sach for jonge leid. Freu mich über einen freundlichen Gruß zurück vom Ländl ins oft einsame Wien. Es grüßt eine Schwabe HolgerähhHannes
Hallo HogerähhHannes,
na, die Grüße gebe ich doch gerne zurück und freue mich auch über deinen Kommentar. Ja, es ist schon manchmal schwierig fern der eigentlichen Heimat zu leben. Aber, die heimische Küche kann man ja jederzeit zubereiten.
Viele Grüße in das ferne Wien
Heike
Grundsätzlich alles top, allerdings frage ich mich was ich tun muss um den typischen Glanz hinzubekommen.
Unsere Seelen nach diesem Rezept sehen leider nicht so aus und der Geschmack bzw. die Textur ist so auch nicht dieselbe. Hoffe jemand hat Rat?
Hallo Max,
die Seelen nach diesem Rezept haben so gut wie keinen Glanz bzw. nur ganz wenig. Der andere Geschmack könnte daran liegen, dass in diesem Rezept „nur“ Weizenmehl verwendet wird, viele backen die Seelen mit Dinkelmehl. Zur Textur, auch da gibt es sehr viele Unterschiede.
Ich wünsche dir trotzdem weiterhin gutes Gelingen.
Viele Grüße
Heike
Hallo Max, ich bin ein leidenschaftlicher Seelenbäcker und immer wieder auf der Suche nach neuen Ideen. Einige Dinge aber sind meiner Meinung nach unabdingbar für die echte schwäbische Seele:
1. Dinkelmehl (Typ 630): Das sorgt für den typischen Geschmack. Klar, Dinkelgebäck trocknet leichter aus, doch am besten schmecken Seelen ja sowieso am ersten Tag oder frisch aus dem Ofen Und wenn du etwas avancierter vorgehen möchtest, fügst du dem Teig noch ein Mehlstück hinzu. Das ist mit Wasser verkochtes Mehl, das viel Wasser bindet und der Austrocknung vorbeugt.
2. Übernachtgare im Kühlschrank (mindestens 16 Stunden): So bekommst du die typische Textur mit größeren Blasen hin.
3. Kein Durchkneten: Im Kühlschrank entwickeln sich nach und nach schöne Bläschen, die die luftige Textur ergeben. Man könnte auch noch etwas Sauerteigansatz mit in den Teig geben, wenn du den hast. Dann brauchst du auch viel weniger Hefe.
4. Fast so viel Wasser im Teig wie Mehl: Der Teig muss richtig nass sein und wird mit den nassen Handkanten geformt. Dafür braucht man etwas Mut, bekommt dann aber die glänzenden Seelen dafür.
5. Außerdem mit viel Dampf und sehr heiß backen: Zum Backen viel Wasser in den Backofen sprühen oder auf einem heißen Backbleck verdampfen lassen. Hilft auch für den Glanz.
Versuch das doch mal. Würde mich freuen, wenn du berichtest.
Schöne Grüße aus Stuttgart,
Thorsten
Hallo Thorsten,
besten Dank für den Kommentar.
Es hat ja jeder sein eigenes Rezept und das ist auch gut so.
Viele Grüße
Heike
Die Seelen nach dem backen mit einem Wasser bestäuber besprühen, das sorgt für Glanz ?
Hallo Skrilly,
rein theoretisch bekommt man Glanz durch besprühen mit Wasser, das Problem dabei ist jedoch, dass sich das Salz „auflöst“ und Flecken auf dem Gebäck hinterlässt.
Viele Grüße
Heike
Seelen haben wir mal gegessen als wir in Schwaben waren. Bin ich froh dass wir dieses Rezept gefunden haben danach backen wir die Seelen immer. LECKER!
Hallo kleinemaus,
das lese ich gerne. Dann lasst euch die Seelen immer wieder munden.